Essen ist „Recyclingpapierfreundlichste Stadt Deutschlands“ 2009

„Papieratlas 2009“ belegt: Städte verwenden immer mehr Recyclingpapier +++ Durchschnittsquote liegt bei über 74% +++ 1000 Blatt sparen bereits Energie für 70 Computer

Berlin, 18.09.2009 – Im Städtewettbewerb um die höchste Recyclingpapierquote wurde Essen als „Recyclingpapierfreundlichste Stadt Deutschlands“ ausgezeichnet. Die Kulturhauptstadt 2010 verwendet in der Verwaltung und in den Schulen ausschließlich Recyclingpapier mit dem Blauen Engel. Koblenz und Oldenburg folgen auf den Plätzen zwei und drei. Erstmals wurde der Sonderpreis des „Recyclingpapier-Aufsteigers“ an Magdeburg vergeben. Die Stadt steigerte ihre Recyclingpapierquote innerhalb eines Jahres von weniger als drei auf rund 90 Prozent.

In Kooperation mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und dem Deutschen Städtetag führte die Initiative Pro Recyclingpapier zum zweiten Mal die bundesweite Erhebung für den Papieratlas durch. Er beinhaltet die Angaben von 66 Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern zum Papierverbrauch, die erreichten Einsatzquoten für Recyclingpapier und die entsprechenden ökologischen Einspareffekte. Mehr als 81 Prozent der Städte beteiligten sich damit an der Erhebung. „Die Ergebnisse des Papieratlasses unterstreichen eindrucksvoll, dass die Städte ihr Beschaffungspotenzial für den Klima- und Ressourcenschutz mit Recyclingpapier bereits heute nutzen“, betont Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, Schirmherr des Projekts.

Der durchschnittliche Recyclingpapieranteil in den Verwaltungen wurde im Vergleich zum Vorjahr von 70 auf über 74 Prozent gesteigert. 24 Städte konnten ihre Recyclingpapierquote im Vergleich zum Vorjahr bereits erhöhen. Und 29 Städte wollen ihren Recyclingpapieranteil zukünftig weiter steigern.

„Mit der Einführung des Papieratlasses ist es gelungen, Städte zur Umstellung auf Recyclingpapier zu motivieren, da anschaulich aufgezeigt wird, wie viel Mengen an Energie, Wasser und CO2-Emissionen eingespart werden. Mit dem erstmals vergebenen Sonderpreis für den `Aufsteiger des Jahres´ wollen wir Städten mit noch vergleichsweise geringen Recyclingpapierquoten einen Anreiz geben, vorhandene ökologische Potenziale gezielt auszuschöpfen“, erklärt Michael Söffge, Sprecher der Initiative Pro Recyclingpapier“.

Insgesamt haben die Städte durch die Verwendung von Recyclingpapier eine Einsparung von mehr als 346 Mio. Liter Wasser, 71 Mio. kWh an Energie sowie 1,9 Mio. kg CO2 bewirkt. Die eingesparte Menge Energie entspricht dem Jahresverbrauch von über 20.000 Drei-Personen-Haushalten[1]. Bereits der Einsatz von 1000 Blatt Recyclingpapier spart soviel Energie wie 70 Computer mit Flachbildschirm für einen Arbeitstag benötigen[2]. „Städte, die Recyclingpapier in großem Umfang verwenden, können eine wichtige Vorbildrolle für die Bürgerinnen und Bürger sowie für Unternehmen der Privatwirtschaft wahrnehmen. Eine zusätzliche Motivation sind die dabei möglichen Einsparungen im Interesse einer notwendigen Entlastung der öffentlichen Haushalte “, betont Christian Ude, Vizepräsident des Deutschen Städtetages.

Präsentiert wurde der Papieratlas 2009 am 18. September im Rahmen der 11. Beschaffungskonferenz in Berlin. Business Partner PBS und C.ebra – Zeitschrift für effiziente Beschaffung rund ums Büro und Arbeitsplatz begleiten den Papieratlas als Medienpartner.

[1] Die Berechnungen basieren auf einer Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg: „Ökologischer Vergleich von Büropapieren in Abhängigkeit vom Faserrohstoff“, 2006. Siehe dazu auch Umweltbundesamt: Ökobilanzen für graphische Papiere, 2000.

[2] Ein Computer verbraucht ca. 80 Watt mit Flachbildschirm (Quelle: c’t 4/2008, S. 78: Energie sparen) – bei 8 Stunden Laufzeit pro Tag sind das 0,64 kWh. 1000 Blatt Recyclingpapier sparen 47,3 kWh (Quelle: IFEU-Studie: „Datengrundlagen zur Klima- und Ressourceneffizienz von Kopierpapier auf dem deutschen Markt“, im Auftrag des Umweltbundesamtes (noch unveröffentlicht)