Aachen ist „Recyclingpapierfreundlichste Stadt Deutschlands“ – Städte im Wettbewerb um höchste Recyclingpapier-Einsatzquoten
Berlin, 25. September 2008 – Erstmals wurden die Daten zum Papierverbrauch der deutschen Städte über 100.000 Einwohner, die erreichten Einsatzquoten für Recyclingpapier sowie die Effekte für den Klima- und Ressourcenschutz in einem Papieratlas vorgestellt. Aachen wurde mit einem Recyclingpapieranteil von 100 % als recyclingpapierfreundlichste Stadt ausgezeichnet. Den zweiten Platz belegen gemeinsam die Städte Essen und Oldenburg.
Initiiert hat den „Papieratlas 2008“ die Initiative Pro Recyclingpapier zusammen mit ihren Kooperationspartnern, dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und dem Deutschen Städtetag. „Das Bundesumweltministerium unterstützt den Papieratlas ausdrücklich, da mit diesem Projekt die Umsetzung einer nachhaltigen Beschaffung beispielhaft gefördert wird. Die Ergebnisse des Wettbewerbs zeigen, dass die Städte ihrer Vorbildfunktion gerecht werden wollen und im Bereich der Beschaffung von Papier häufig schon ökologisch zukunftsweisend handeln“, betont Bundesumweltminister Sigmar Gabriel.
„Ziel unserer Initiative ist es, den Wettbewerb unter den Städten beim Klima- und Ressourcenschutz zu stärken, den Einsatz von Recyclingpapier in der öffentlichen Verwaltung zu erhöhen und deutlich zu machen, dass erhebliche Einsparungen in den Bereichen Wasser, Energie und CO2 möglich sind“, so Michael Söffge, Sprecher der Initiative Pro Recyclingpapier.
65 von 81 Großstädten haben sich am Wettbewerb beteiligt, was einem Anteil von über 80 % entspricht. „Die hohe Beteiligung zeigt das große Interesse der Kommunen, den konkreten Nutzen einer nachhaltigen Beschaffung mit dem Papieratlas öffentlich darzustellen“, betont Christian Ude, Präsident des Deutschen Städtetages. Insgesamt wurden von den 65 betrachteten Städten ca. 2,5 Milliarden Blatt Büropapier verbraucht. Davon waren über 1,7 Milliarden Blatt Recyclingpapier mit dem Blauen Engel. Das entspricht einem Anteil von über 70% im Durchschnitt. Insgesamt haben die betrachteten Städte durch die Verwendung von Recyclingpapier im Vergleich zu Frischfaserpapier rund 270 Mio. Liter Wasser, 55 Mio. kWh Energie und 1,5 Mio. kg CO2* eingespart. Mit der eingesparten Wassermenge kann zum Beispiel der Tagesverbrauch von rund 2,2 Millionen Bürgern gedeckt werden. Die eingesparte Menge an Energie entspricht einem jährlichen Energieverbrauch von ca. 16.000 Drei-Personen-Haushalten.
Garant für höchstmögliche ökologische Einspareffekte ist der Blaue Engel, das anspruchsvollste Umweltzeichen weltweit, da es höchste ökologische Standards fordert. Das gilt auch im Vergleich zu Papier, das aus nachhaltig zertifizierter Waldwirtschaft stammt.
Der „Papieratlas 2008“ wird am 25. September 2008 auf der 10. Beschaffungskonferenz im Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin einem breiten Publikum präsentiert. Die Gewinnerstadt Aachen erhält den diesjährigen Award „Recyclingpapierfreundlichste Stadt Deutschlands“ und den Preis von einer Tonne Recyclingpapier.
* Die Berechnungen basieren auf einer Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg: „Ökologischer Vergleich von Büropapieren in Abhängigkeit vom Faserrohstoff“, 2006. Siehe dazu auch Umweltbundesamt: Ökobilanzen für graphische Papiere, 2000.